Ausleitung und Entgiftung
Die Ausleitung von Toxinen und damit Entgiftung des Körpers ist aus naturheilkundlicher Sicht eine äußerst wichtige Basistherapie. Sie bildet oft einen elementaren Baustein für die Therapie chronischer Erkrankungen und für die Aktivierung der Selbstheilungskräfte.
Auf verschiedensten Wegen gelangen Giftstoffe (Toxine) nach den Vorstellungen der Naturheilkunde in unseren Körper. So sind sehr viele der Nahrungsmittel, die zum Verkauf angeboten werden, chemisch aufbereitet und enthalten verschiedene Zusatzstoffe, manchmal sogar Pestizide und Konservierungsstoffe, die in unser System gelangen. Auch über Hautpflegemittel und Kunststoffe (Weichmacher!) kann unser Körper belastet werden. Über unsere Atemluft nehmen wir unter anderem Feinstäube auf. Nicht zuletzt sind ein großes Thema Zahnfüllungen mit Amalgam, die nach einigen Quellen schleichende, chronische Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben können.
Die so aufgenommenen Giftstoffe sollten idealerweise über unsere Ausscheidungsorgane, also vor allem Leber und Nieren aus unseren Körper gelangen. Doch sind diese durch die große Menge an Toxinen oft einfach überlastet und schaffen es nicht, uns ausreichend zu entlasten.
Aus diesem Grund verbleibt ein mehr oder weniger großer Teil der Giftstoffe in unserem Körper und wird zunächst im Bindegewebe und hier vor allem im Zwischenzellraum (nach dem Histologen Dr. Pischinger auch Pischingerraum genannt) eingelagert. Der Zwischenzellraum ist überragend wichtig für die Abläufe in unserem Körper, hier findet der Austausch von Informationen zwischen den Zellen statt, Nährstoffe werden verteilt und Stoffwechselvorgänge reguliert.
Wird dieser wichtige Raum immer mehr mit Gifteinlagerungen belastet, so können wichtige Vorgänge blockiert werden und es kann zur Belastung von Organen und des Stoffwechsels führen. Erschöpfung und Müdigkeit sind häufig die Folgen, da die Zellen nicht mehr ausreichend versorgt werden können.
Die Naturheilkunde kennt verschiedene Wege, den Zwischenzellraum zu reinigen und Giftstoffe aus dem Körper auszuleiten. Dies sei unter anderem durch mineralische, toxinbindende Stoffe möglich, auch homöopathische und pflanzliche Mittel eignen sich aus unserer Sicht bestens für eine Ausleitung.
Durch eine solche Ausleitung soll die Versorgung der Zellen, der Stoffwechsel und die Fähigkeit des Körpers, Dysbalancen auszugleichen, positiv gefördert werden und dem Menschen stehe grundsätzlich wieder mehr Energie zur Verfügung.
Ausleitungsverfahren, das Entfernen von „Giften“ gehören zu den etablierten Behandlungsverfahren der Naturheilkunde. Seit vielen Jahrhunderten ausgeübt, sind aber dennoch keine validen wissenschaftliche Studien zur Wirkung und Wirksamkeit vorhanden, weil sich wohl kaum Jemand die Mühe gemacht hat, sie zu erstellen.
Die evidenzbasierte Medizin redet übrigens hier nicht von Giften, sondern von Stoffwechselzwischen- oder endprodukten und kennt demzufolge praktisch auch keine Ausleitungsverfahren. Das ist eine Terminologie, die sich in der Naturheilkunde etabliert hat, lange bevor es eine schulmedizinische Toxikologie gab. Deshalb verwenden wir diese Begriffe gerne weiter und begeben uns nicht in einen Terminologie-Streit.